Tesla bereitet sich auf den Markteintritt in Indien vor – allerdings mit einer überraschenden Strategie: Statt Fahrzeuge aus der Giga Shanghai zu importieren, wird das Unternehmen Modelle aus Deutschland beziehen. Der Grund: geopolitische Spannungen und Bedenken der indischen Regierung.
Warum importiert Tesla aus Deutschland statt aus China?
Die Entscheidung wurde maßgeblich von der indischen Regierung beeinflusst. Indien erlaubt ab 2024 den Import von bis zu 8.000 Elektroautos pro Jahr mit reduzierten Zöllen von 15 % – ein erheblicher Unterschied zu den bisherigen 110 % Einfuhrzoll.
Allerdings ist diese Regelung an eine Bedingung geknüpft: Unternehmen müssen mindestens 500 Millionen USD in eine lokale Produktion investieren. Tesla plant daher langfristig eine eigene Fabrik in Indien, setzt aber für den Markteintritt zunächst auf den Import.
Da Indiens Regierung chinesische Investitionen kritisch sieht, entschied sich Tesla für eine Umgehung geopolitischer Spannungen – und bezieht die Fahrzeuge stattdessen aus der Giga Berlin.
Indische Bundesstaaten kämpfen um Teslas Mega-Investition
Tesla plant, in Indien ein Werk mit einer Kapazität von 500.000 Fahrzeugen pro Jahr aufzubauen – eine Investition zwischen 2 und 3 Milliarden USD.
Der Wettbewerb zwischen Indiens Bundesstaaten um diesen Deal ist enorm. Tamil Nadu, Maharashtra, Gujarat und Telangana gelten als Top-Kandidaten, da sie bereits als Automobil-Hubs etabliert sind und eine günstige Nähe zu Seehäfen bieten.
Ein Regierungsinsider sagte gegenüber der Times of India:
„Die führenden Bundesstaaten zeigen große Dringlichkeit und versuchen, Tesla mit attraktiven Angeboten zu gewinnen.“
Infrastruktur, Steuervergünstigungen und die Anbindung an Exporthäfen sind Schlüsselfaktoren für Teslas Entscheidung.
Tesla will in Indien ein günstiges E-Auto anbieten
Ein weiteres Ziel von Tesla in Indien: Die Einführung eines erschwinglichen Elektroautos. Es wird erwartet, dass das Fahrzeug zwischen Rs 20-25 Lakh (ca. 22.000-28.000 USD) kosten wird – ein bedeutender Schritt zur Massenmarkttauglichkeit von E-Autos in Indien.
Fazit: Strategischer Schachzug für langfristigen Erfolg
Mit der Entscheidung, zunächst aus Deutschland zu importieren, umgeht Tesla Handelskonflikte mit China und stellt sicher, dass es sich die besten Förderungen in Indien sichert. Sobald der Standort für die Giga India feststeht, könnte das Unternehmen den Markt revolutionieren – mit einer lokal produzierten, erschwinglichen Tesla-Variante.