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Mehr als 1.500 Kampfmittel rund um Tesla-Werk Grünheide gefunden

Mehr als 1.500 Kampfmittel rund um Tesla-Werk Grünheide gefunden

Die Tesla Gigafactory in Grünheide, Brandenburg, steht vor der nächsten Phase ihrer Erweiterung. Doch bevor der Bau neuer Anlagen wie eines Güterbahnhofs beginnen kann, mussten zuerst unerwartete Herausforderungen bewältigt werden. Seit Juni 2024 wurde eine intensive Suche nach Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg durchgeführt, bei der mehr als 1.500 gefährliche Funde geborgen wurden.

Kampfmittelfunde auf historischem Boden

Das Waldstück um das Tesla-Werk war während des Zweiten Weltkriegs stark bombardiert worden und gilt daher als sogenanntes "Kampfmittelverdachtsgebiet". Spezialfirmen, beauftragt vom Landesbetrieb Forst, durchkämmten seit Monaten insgesamt 86 Hektar des Geländes und stießen dabei auf eine Vielzahl von Munitions- und Waffenresten. Darunter befanden sich Handwaffenmunition, Granaten, Nahkampfmittel und sogar zwei 250-Kilogramm schwere Blindgänger englischer Herkunft. Diese mussten vor Ort gesprengt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Insgesamt wurden 1.578 Kampfmittel entdeckt und nach ihrer Bergung sofort abtransportiert und wöchentlich vernichtet. Die Suche ist beinahe abgeschlossen, doch auf den letzten Hektar muss weiterhin nach potenziellen Gefahrenquellen gesucht werden, was aufgrund alter Müllvergrabungen zusätzliche Arbeit erfordert.

Tesla plant Erweiterung der Gigafactory

Die geplante Erweiterung der Tesla Gigafactory in Grünheide umfasst unter anderem den Bau eines Güterbahnhofs und eines neuen Service- und Logistikzentrums im Gebiet Freienbrink Nord. Für diesen Ausbau muss jedoch noch das entsprechende Waldgebiet vom Land Brandenburg erworben werden. Aktuell laufen Gespräche zwischen dem Umweltministerium und Tesla über den Kauf der Fläche, die sich im Landesbesitz befindet.

Sobald ein Gutachten den Wert der Fläche feststellt, wird über den Kaufpreis verhandelt. Die endgültige Entscheidung über den Verkauf muss jedoch auch vom Finanzausschuss des Brandenburger Landtags abgesegnet werden. Sollte der Kauf erfolgreich abgeschlossen werden, könnte der nächste Schritt für Teslas Expansion erfolgen.

Proteste und Widerstand gegen die Tesla-Erweiterung

Trotz der wirtschaftlichen Vorteile, die die Tesla Gigafactory der Region gebracht hat, gibt es auch Widerstand gegen die geplante Erweiterung. Bereits im Februar 2024 errichteten Aktivisten ein Protestcamp mit Baumhäusern im Wald nahe des Werks, um gegen die Rodung weiterer Waldflächen zu protestieren. Aufgrund der Kampfmittelfunde mussten sie ihr Camp vorübergehend verlassen.

Die Bürger von Grünheide hatten sich in einer Abstimmung gegen die Erweiterungspläne ausgesprochen, doch nach einer Anpassung des Plans, bei dem weniger Wald gerodet werden soll, stimmten die Gemeindevertreter im Mai 2024 der Erweiterung zu. Dennoch bleibt der Widerstand bestehen, insbesondere von Umweltgruppen, die den Verlust von Waldflächen kritisieren.

Die Zukunft der Gigafactory in Grünheide

Trotz der Hindernisse – sowohl in Form von Altlasten aus dem Krieg als auch durch den anhaltenden Protest – sieht Tesla in der Erweiterung der Gigafactory eine wichtige Maßnahme, um seine Produktionskapazitäten in Europa weiter zu steigern. Mit dem Ausbau des Werks und der geplanten Infrastruktur wie dem Güterbahnhof soll Grünheide zu einem noch wichtigeren Produktionsstandort für den Autobauer werden.

Die Entdeckung und sichere Beseitigung von mehr als 1.500 Kampfmitteln ist dabei ein notwendiger Schritt, um die Sicherheit der Anlage und der umliegenden Gebiete zu gewährleisten. Sobald die letzten Hürden genommen sind, könnte Tesla einen weiteren wichtigen Meilenstein in seiner Wachstumsstrategie in Europa erreichen.

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