Im Juni 2024 wurden insgesamt 297.329 neue Personenkraftwagen (Pkw) zugelassen, was einem Anstieg von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Ein besonders bemerkenswerter Trend ist jedoch der Rückgang bei den Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen. Trotz des allgemeinen Wachstums auf dem Automobilmarkt konnten Elektroautos, insbesondere Tesla, von dieser Entwicklung nicht profitieren.
Rückgang der Elektroauto-Zulassungen
Im Juni 2024 wurden 43.412 rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) neu zugelassen, ein Rückgang von 18,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Anteil der BEV an den Gesamtzulassungen betrug damit 14,6 Prozent, verglichen mit 18,9 Prozent im Juni 2023. Diese Zahlen spiegeln eine allgemeine Abkühlung auf dem Elektroautomarkt wider, die auch Tesla betrifft. Seit Jahresbeginn beläuft sich die Zahl der BEV-Neuzulassungen auf 184.125 Fahrzeuge, was einem Rückgang von 16,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht .
Gründe für den Rückgang
Mehrere Faktoren tragen zu dieser Entwicklung bei. Zum einen wurde die staatliche Förderung für Elektrofahrzeuge abgeschafft, was zu einem Rückgang der Nachfrage geführt hat. Zudem hat die Diskussion über die mögliche Rücknahme des Verbrennerverbots ab 2035 Unsicherheit unter den Verbrauchern ausgelöst. Diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass wieder vermehrt klassische Verbrenner gekauft werden.
Tesla im Fokus
Tesla, als einer der führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen, spürt die Auswirkungen dieser Entwicklungen deutlich. Im Juni 2024 wurden 4.648 Tesla-Fahrzeuge neu zugelassen, was einem Rückgang von 42,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Auch im ersten Halbjahr 2024 sank die Zahl der Tesla-Neuzulassungen um 41,6 Prozent auf 21.249 Fahrzeuge.
Vergleich mit anderen reinen Elektroautomarken
Während Tesla mit einem signifikanten Rückgang zu kämpfen hat, ist die Situation bei anderen reinen Elektroautomarken unterschiedlich:
- BYD: Diese chinesische Marke verzeichnete einen beeindruckenden Anstieg von 574,6 Prozent bei den Neuzulassungen im Juni 2024. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 1.202 Fahrzeuge von BYD zugelassen, was einem Anstieg von 427,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
- Nio: Nio, ebenfalls aus China, erlebte einen starken Rückgang der Neuzulassungen um 69,7 Prozent im Juni 2024. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 234 Nio-Fahrzeuge zugelassen, was einem Rückgang von 33,1 Prozent entspricht.
- Lucid: Die amerikanische Luxus-Elektromarke Lucid verzeichnete einen Rückgang der Neuzulassungen um 55,9 Prozent im Juni 2024. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 65 Lucid-Fahrzeuge zugelassen, was jedoch einem Anstieg von 58,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
- Xpeng: Xpeng, ein weiterer chinesischer Hersteller, konnte keine signifikanten Zulassungszahlen vorweisen. Es wurden im Juni 2024 nur 19 Fahrzeuge zugelassen. Im ersten Halbjahr 2024 wurden insgesamt 31 Fahrzeuge zugelassen.
- Polestar: Die schwedische Elektroautomarke Polestar erlebte einen Rückgang der Neuzulassungen um 64,8 Prozent im Juni 2024. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 1.585 Polestar-Fahrzeuge zugelassen, was einem Rückgang von 49,8 Prozent entspricht.
Hybride und Verbrenner auf dem Vormarsch
Neben den BEV gibt es auch bei den Hybriden interessante Entwicklungen. Im Juni wurden 87.970 Hybride neu zugelassen, was einem Anstieg von 12,4 Prozent entspricht. Besonders erwähnenswert ist der Anstieg bei den Plug-in-Hybriden (PHEV), die mit 15.391 Neuzulassungen einen leichten Rückgang von 3,4 Prozent verzeichneten, jedoch seit Jahresbeginn ein Plus von 13,3 Prozent aufweisen.
Auch die Zulassungen von benzin- und dieselbetriebenen Fahrzeugen stiegen im Juni deutlich an. Benziner legten um 12,1 Prozent zu, während Diesel-Fahrzeuge einen Zuwachs von 12,4 Prozent verzeichneten.
Fazit
Die aktuellen Zulassungszahlen verdeutlichen die Herausforderungen und Chancen auf dem Automobilmarkt. Während die allgemeine Marktlage positiv ist, stehen Elektrofahrzeuge und insbesondere Tesla vor erheblichen Herausforderungen. Der Rückgang der staatlichen Förderung und die Unsicherheiten hinsichtlich zukünftiger Regulierungen beeinflussen die Marktdynamik erheblich. Dennoch zeigen die positiven Entwicklungen bei Hybriden und einigen Importmarken, dass es weiterhin Wachstumspotenzial gibt. Für Tesla und andere Elektroautohersteller wird es entscheidend sein, sich diesen neuen Marktbedingungen anzupassen und innovative Strategien zu entwickeln, um die Nachfrage wieder anzukurbeln.
