Tesla-Chef Elon Musk plant, den ungewöhnlich hohen Krankenstand im Werk Grünheide persönlich zu überprüfen. Diese Entscheidung folgt auf Kritik an den umstrittenen "Hausbesuchen" bei erkrankten Mitarbeitern, die Unmut bei Gewerkschaften und Beschäftigten ausgelöst haben.
Einleitung
Das Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin ist seit seiner Eröffnung immer wieder im Zentrum von Kontroversen. Dieses Mal steht der hohe Krankenstand unter den 12.000 Mitarbeitern im Fokus, was Tesla-Chef Elon Musk dazu veranlasst hat, die Situation selbst zu begutachten. Dies geschieht nach einer umstrittenen Aktion von Tesla, bei der unangekündigte Besuche bei kranken Mitarbeitern durchgeführt wurden. Die Reaktionen darauf reichten von scharfer Kritik der Gewerkschaft bis hin zu Erklärungen seitens des Unternehmens.
Der hohe Krankenstand im Tesla-Werk
Seit dem Sommer 2024 meldet sich ein ungewöhnlich hoher Anteil der Mitarbeiter des Tesla-Werks in Grünheide krank. Laut der Werksleitung waren zeitweise bis zu 15 % der Belegschaft gleichzeitig krankgeschrieben. Dieser hohe Krankenstand hat beim Management offenbar Zweifel geweckt, ob die gemeldeten Erkrankungen tatsächlich alle gerechtfertigt sind, insbesondere da die hohe Quote selbst während der Covid- und Sommergrippewellen als auffällig betrachtet wurde.
Die umstrittenen Hausbesuche
Tesla reagierte auf die hohen Krankenstände mit einer umstrittenen Maßnahme: unangekündigte Hausbesuche bei als krank gemeldeten Mitarbeitern. Diese Besuche wurden von der Gewerkschaft IG Metall scharf kritisiert, die dies als „abwegige Aktion“ bezeichnete. Die Betroffenen sahen sich unter Generalverdacht gestellt.
Die Reaktion von Tesla
Tesla verteidigte die Besuche mit dem Argument, dass es darum gehe, den Dialog mit den Mitarbeitern zu suchen und ihre Situation besser zu verstehen. Persönliche Besuche seien laut Tesla in vielen Fällen effektiver als ein Telefonat. Trotzdem bleibt die Maßnahme umstritten und hat die Spannungen zwischen der Belegschaft und der Unternehmensführung verstärkt.
Gewerkschaftskritik und Arbeitsbelastung
Die Gewerkschaft sieht den hohen Krankenstand als Folge der hohen Arbeitsbelastung in der Fabrik. Seit der Inbetriebnahme des Werks gab es immer wieder Berichte über den hohen Druck auf die Mitarbeiter, strikte Produktionsziele zu erreichen. Die IG Metall fordert bessere Arbeitsbedingungen und mehr Dialog zwischen dem Management und den Arbeitnehmern.
Was bedeutet die Untersuchung durch Elon Musk?
Elon Musk will die Situation nun offenbar selbst in die Hand nehmen. Die Frage bleibt jedoch, ob er vorhat, die Arbeitsbedingungen im Werk zu verbessern oder ob die Untersuchung darauf abzielt, die Krankheitsmeldungen kritisch zu hinterfragen. Angesichts von Musks bisheriger Haltung gegenüber Arbeitsrechten, insbesondere im europäischen Kontext, bleibt abzuwarten, wie er die Situation angehen wird.
Fazit
Die Lage im Tesla-Werk Grünheide spitzt sich weiter zu, da sowohl das Unternehmen als auch die Gewerkschaft unterschiedliche Ansichten über die Ursachen des hohen Krankenstands haben. Mit Elon Musk, der sich nun persönlich der Sache annehmen will, bleibt abzuwarten, ob dies zu einer Verbesserung der Situation führt oder die Spannungen weiter verstärkt.
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